DM: Nockemann auf Weltklasse-Niveau 09.11.2011(Lutz Großmann (WAZ))
In großartiger Form präsentiert sich der Lüdenscheider Thomas Nockemann vom deutschen Rekordmeister DBC Bochum bei den Deutschen Billardmeisterschaften in Bad Wildungen. Der 39-Jährige wiederholte in Hessen seinen Doppelsieg aus dem Vorjahr. Am Dienstag wurde er Deutscher Meister im Cadre 47/2, gestern gewann er auch den Titel in der Spielart 71/2. Nockemann stockte damit seine Titelsammlung bei Deutschen Einzelmeisterschaften auf 31 auf.
Die Entscheidung im Cadre 71/2 nahm am Mittwoch eine dramatische Entwicklung. Nach klaren Siegen in der Vorrunde gegen Olaf Röber (Langenfeld), Dieter Steinberger (Kempten) und Axel Büscher (Bergisch-Gladbach) bekam es Nockemann im Halbfinale mit Altmeister Wolfgang Zenker (München) zu tun, den er mit 150:30 in vier Aufnahmen bezwang.
Bandentscheidung im 71/2-Finale
Im Finale traf der Lüdenscheider erneut auf Vorrundengegner Dieter Steinberger. Es sollte eine packende Partie werden. Der Titelverteidiger legte ein 147:66 vor, dann stieß Steinberger zum 150:147, aber Nockemann schaffte im Nachstoß das 150:150 – Verlängerung.
Die endete ebenfalls bei Gleichstand (15:15), so dass der Bandentscheid, quasi ein Elfmeterschießen, heran gezogen werden musste. Dabei spielen beide Akteure den Ball gleichzeitig von der kurzen Bande zur gegenüberliegenden. Wer die zurück rollende Kugel näher an die Ausgangsbande platzierten kann, ist der Sieger, und hier lag Nockemann klar vor Steinberger.
Den Kemptener hatte das heimische Billard-Ass auch tags zuvor bei der 47/2-DM in der Vorrunde bezwungen. Dazu kamen Erfolge gegen Markus Melerski (Weitmar) und Arnd Riedel (Wedel). Mit seinem zweiten Sieg in nur einer Aufnahme qualifizierte sich der DBC-Spitzenspieler für das Finale: Er schlug Thomas Wildförster (Hilden) sicher 200:0. Im Finale schöpfte Daske zunächst Hoffnung, als Nockemann zwei Aufnahmen verstreichen ließ, ohne einen Punkt zu erzielen. Die dritte Aufnahme war dann aber die letzte: Der Lüdenscheider machte zum dritten Mal in fünf Partien eine Serie von 200 Points und erledigte erneut die Partie auf einen Streich.
Mit seiner hohen Ballzahl und einem 83-er-Durchschnitt spielte Nockemann auf einem überragenden, ja rekordverdächtigen Niveau.
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